Bildungsdirektion verschlechtert Betreuungsqualität für Schulkinder
Bevorzugung der Minderheitenschulen, Benachteiligung für alle anderen – Bisherige Regelung für Klassenteilungen wird abgeschafft
Eine aktuelle Anweisung der Kärntner Bildungsdirektion an alle Pflichtschulerhalter empört die FPÖ-Bürgermeister LAbg. Dietmar Rauter und LAbg. Franz Pirolt. „Die Bildungszentrale spart auf Kosten der Kinder. Sie reduziert die Qualität der Betreuung in den Pflichtschulen, indem sie zwangsweise mehr Kinder in die Klassen schicken will. Die bisherige Regelung, dass Klassen ab dem 26. Kind zu teilen sind, wird abgeschafft. Die Bildungsdirektion will aus der Ferne bestimmen, wie groß die Klassen sein dürfen“, kritisieren Rauter und Pirolt.
Sie befürchten einen Qualitätsverlust in der Kinderbetreuung und eine zusätzliche Belastung von Lehrern. „Gerade in der Corona-Krise, unter der Kinder und Lehrer erheblich leiden und in der der Unterricht erschwert wurde, ist dieses Spardiktat eine Zumutung. Es soll bereits ab dem nächsten Schuljahr gelten“.
Aus der Sicht Rauters zeigt sich hier die Abgehobenheit der Politik. „Was ist aus dem Versprechen geworden, dass die Schulen mehr Rechte bekommen? Die Zentrale will aus der Ferne entscheiden. Es wird keine Rücksicht darauf genommen, dass in den Schulen immer mehr Kinder ohne Deutschkenntnisse zu betreuen sind. Je größer die Klasse, desto schwieriger wird es für die Lehrkräfte, einen geordneten Unterricht für alle zu gewährleisten. Verlierer sind die Kinder“, ärgert sich Rauter.
Er und Pirolt prangern auch eine krasse Ungleichbehandlung im Kärntner Schulwesen an. „Für die Schulen nach dem Minderheitengesetz gilt die Teilungsziffer 21. Dieses Privileg bleibt auch mit dem neuen Erlass der Bildungsdirektion bestehen. Warum gibt es in Kärnten Schulkinder zweier Klassen und warum wird die Benachteiligung der Kinder außerhalb des Minderheitenschulgesetzes weiter verschärft“, fragen die FPÖ-Abgeordneten.
„Der zuständige Bildungsreferent SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser braucht nicht mehr davon zu reden, dass Kärnten eine kinderfreundliche Region sei, wenn seine Bildungsdirektion die Unterrichts- und Betreuungsbedingungen für die Kinder in den vielen Pflichtschulen massiv verschlechtert! Wir fordern Kaiser auf, dass er diese inakzeptable Anweisung der Bildungsdirektion zurückzieht“, erklären sie abschließend.