Berufsschulen müssen etwas aufbauen, was anderswo zerstört worden ist
Zentralisierung der Ausbildung verschärft den Rückgang bei Facharbeitern
So erfreulich die angekündigten Investitionen in die Berufsschulen Klagenfurt und Villach (Tourismusberufe) sind, darf man eines nicht vergessen. „Es muss in der Berufsschule Klagenfurt etwas aufgebaut und modernisiert werden, was anderswo von der Landesregierung zerstört worden ist“, erklärt der Spittaler FPÖ-Stadtrat und LAbg. Christoph Staudacher.
„Die Ausbildung von Tischlern wurde zuerst in Spittal eingestellt, dann nach Villach verlegt, ehe sie jetzt in Klagenfurt mit großem finanziellen Aufwand zentralisiert wird“, teilt Staudacher mit. Viele Fachleute schütteln den Kopf, weil von den artverwandten Berufe Zimmerer und Tischler, die an der Berufsschule Spittal jahrzehntelang parallel gelehrt wurden, nur mehr die Zimmerer übrigblieben“, teilt Staudacher mit.
Auch das jahrzehntelange Flaggschiff der Berufsschule Spittal, der Friseur- und Stylistenzweig, dessen Absolventen Hunderte Preise gewonnen haben, sei einfach versenkt worden. Jetzt müssen alle Lehrlinge nach Klagenfurt.
„Wer weiß, wie viele Facharbeiter wir dadurch in Oberkärnten verloren haben“, fragt Staudacher. „Denn die Lehre werde für junge Leute aus Oberkärnten unattraktiv. Sie müssen nach Klagenfurt pendeln, ohne dass ihnen die preisgünstige Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen“.
Wenn man im Zuge der Zentralisierung den Berufsschulen in den Bezirksstädten immer mehr Stücke von der Salami abschneide, seien am Ende die Schulstandorte in Frage, fürchtet Staudacher.
„Zentralisierungen von oben herab haben noch nie Gutes gebracht. Dieses Zerstörungskonzept, das den Facharbeitermangel befeuert, gehört endlich auf den Prüfstand“, so Staudacher. Die FPÖ habe bereits vor über einem Jahr eine Evaluierung verlangt, was die SPÖ im Landtag bisher blockiert hat. „Es ist höchst an der Zeit, dass die negativen Auswirkungen beleuchtet werden“, betont Staudacher abschließend.