Bei tausenden pflegenden Angehörigen kommt keine Hilfe an
Kurswechsel in der Pflegeförderung nötig - Familien sollen Wahlfreiheit bekommen
„Mit voller Berechtigung gibt es einen „Tag der pflegenden Angehörigen“, an dem deren nicht hoch genug einzuschätzende Leistungen gewürdigt werden. In Kärnten sind es etwa 30.000 Menschen. Sie versorgen 80 % aller Pflegebedürftigen, für knapp 60 % von ihnen werden überhaupt keine Betreuungsangebote beansprucht, für weitere 20 % nur in geringstem Ausmaß. Das Problem ist, dass öffentliche Unterstützungen nur bei den wenigsten pflegenden Angehörigen wirklich ankommen“, zeigt FPÖ-Landesparteichef Klubobmann Mag. Gernot Darmann die Nöte dieser bedeutenden Helfergruppe auf.
So konnten z.B. die von SPÖ-Sozialreferentin LHStv Beate Prettner so hochgelobte Aktion „Urlaub für pflegende Angehörige“ 2018 nur knapp 100 Personen nutzen. „Wir brauchen einen Kurswechsel in der Pflege, da die jetzige SPÖ-Förderpolitik an den meisten pflegenden Angehörigen vorbeigeht“, betont Darmann.
„Die Hauptaufgabe sollte darin bestehen, die Familien zielgerichtet zu unterstützen, damit sie echte Wahlfreiheit bekommen. Die FPÖ fordert zu diesem Zweck Direktzuschüsse in der ambulanten Pflege. Mit einem Pflegescheck sollen Familien jene Leistungen finanzieren können, die ihrer individuellen Situation entsprechen: z.B. Ankauf von Stunden mobiler Dienste, Verwendung für 24-Stunden-Betreuung, Bezahlung von Ersatzpflege, wenn betreuende Familienmitglieder eine Auszeit benötigen“, argumentiert Darmann.
Der Pflegescheck sei laut dem Kärntner FPÖ-Sozialsprecher LAbg. Harald Trettenbrein die logische Weiterführung des erfolgreichen Reformweges der letzten Bundesregierung. Dessen Einführung würde nicht zwangsläufig zusätzliche Mittel erfordern.
„Wenn die Pflege zuhause leistbarer wird, die pflegenden Angehörigen entlastet werden, wird die für die öffentliche Hand teuerste Versorgung, jene in den Heimen, weniger oft beansprucht“, erklären Darmann und Trettenbrein abschließend.