Bei besserer Planung wären viele Corona-Schäden in Kärnten vermeidbar gewesen
Testchaos, keine Medikamenten-Vorsorge, völlig unterbesetzte Gesundheitsämter
„Bei besserer Planung durch die Regierung wären viele Corona-Schäden in Kärnten vermeidbar gewesen! Die SPÖ-ÖVP-Landesregierung hatte nie eine Strategie und keinen Plan, sondern wartete nur auf Vorgaben aus Wien, die dann mangelhaft umgesetzt wurden. Wir hatten im Vorjahr über Monate keine Schutzausrüstung für die Hausärzte und einen viel zu geringen Schutz der vulnerablen Gruppen in den Pflegheimen, mit leider sehr tragischen Folgen im letzten Winter. Die jetzt um Tage verzögerte Öffnung der Gastronomie und Hotellerie nach dem Lockdown mit Millionenschäden für die Wirtschaft ist das letzte traurige Beispiel dafür“, erklärte der Kärntner FPÖ-Klubobmann Mag. Gernot Darmann heute in der Aktuellen Stunde im Landtag.
Er hält es jetzt für dringend notwendig, ausreichende Mengen des neuen Impfstoffes der Firma „Novavax“ und der neuen von der EU-Arzneimittelbehörde zugelassenen hochwirksamen Corona-Medikamente zu beschaffen. „Aber auch hier ist man in Kärnten wieder zu spät dran, weil nicht rechtzeitig vorgesorgt wurde“, so Darmann.
FPÖ-Gesundheitssprecher LAbg. Harald Trettenbrein wies auf das Testchaos hin. „Tausende Kärntner müssen sich stundenlang anstehen, um einen PCR-Test abzugeben, dessen Auswertungsergebnis mitunter erst eintrifft, wenn die Gültigkeit des Tests bereits abgelaufen ist. Die Landesregierung war 18 Monate nicht imstande, die Testkapazitäten in den beiden landeseigenen Laboren auszubauen. Daher ist Kärnten in totaler Abhängigkeit von Vertragslaboren in anderen Bundesländern“, betonte Trettenbrein.
Die fehlende PCR-Teststruktur könne sich bei einer neuen Infektionswelle fatal auswirken. So wäre es vordringlich, zum Schutz der vulnerabelsten Gruppe der Pflegebedürftigen allen Mitarbeitern in den Pflegeheimen PCR-Tests mit rascher Auswertung anzubieten.
Auch die Wirtschaft sei Opfer der fehlenden Pandemie-Strategie. „Viele Kärntner Unternehmen warten auf Millionen Euro, weil die grob fahrlässig unterbesetzten und gerade deswegen überforderten Gesundheitsämter Anträge auf Verdienstentgang nach verordneten Quarantänen nicht abzuarbeiten vermögen“, so Trettenbrein, der hier auf die Aussagen von Wirtschaftskammer-Präsident Mandl verwies.
LAbg. Christoph Staudacher beklagte die massiven Lücken bei den Epidemieärzten, welche Coronakranke zuhause versorgen. „Dieser wichtige Dienst stand laut einem Schreiben der Ärztekammer bereits vor dem Zusammenbruch, weil sich SPÖ-Gesundheitsreferentin Beate Prettner nicht um eine ausreichende Ärztezahl gekümmert hat“.