Anzeichen für Zerfall der ärztlichen Versorgung am Land
Abschaffung der Notdienste in der Nacht, aber SPÖ-Gesundheitslandesrätin Beate Prettner übt sich weiter im Schönfärben
Die Abschaffung der ärztlichen Notdienste in der Nacht bezeichnet FPÖ-Landesparteichef KO Mag. Gernot Darmann als das erste konkrete Anzeichen für den drohenden Zerfall der ärztlichen Versorgung am Land. „Die FPÖ Kärnten warnt vor dieser Entwicklung schon seit Jahren. Bisher hat die zuständige SPÖ-Gesundheitsreferentin LHStv Beate Prettner das immer als Panikmache abgetan. Auch in den aktuellen Budgetunterlagen bejubelt Prettner die tolle Versorgung, obwohl wichtige Angebote wegbrechen“, kritisiert Darmann. Im Haushaltsplan werde der nächtliche ärztliche Bereitschaftsdienst an Werktagen als sicher dargestellt, obwohl laut Medienberichten auch dieser gefährdet sei.
„Prettner ist hier dringend Aufklärung schuldig“, so Darmann. Das jahrelang fehlenden Bewusstsein für die drohende Versorgungskrise habe dazu geführt, dass keine Gegenmaßnahmen gesetzt wurden. „Man hat den Land- und Hausärzten viel zu lange schwere Lasten aufgebürdet. Es war allen egal, dass sie nach einen 48-Stunden-Dienst Monat früh normal die Praxis aufsperren sollten. Es war absehbar, dass die Ärzte das nicht mehr mitmachen“, so Darmann.
Man hätte in Kärnten längst einen Schwerpunkt auf die Ausbildung von Allgemeinmedizinern legen müssen. „Wir brauchen längst Anreize, dass Medizinabsolventen diesen Weg beschreiten, denn die große Mehrheit strebt eine Fachspezialisierung an.
„Leider ignorieren Land und Gesundheitsfonds diese Aufgabe“, bedauert Darmann. Der Fonds bleibt bisher alle Angaben schuldig, wie viele Allgemeinmediziner in Kärnten fertig werden. „Es sind viel zu wenige, aber wenn man diese wesentliche Kennziffer der Gesundheitsversorgung gar nicht erhebt und ausweist, kann man auch nicht gegensteuern“, kritisiert Darmann.
Eine schon lange fällig Attraktivierung der Tätigkeit von Hausärzten mit einer Befreiung von einer überbordenden Kontrollbürokratie der GKK sei dringend nötig. Darmann regt auch an, Landärzten zusätzliche Einkommensmöglichkeiten zu bieten, wenn sie die Betreuung pflegebedürftiger Menschen gemeinsam mit mobilen Pflegekräften in den Gemeinden organisieren.
Der Ausfall der nächtlichen Notdienste sei nur ein erster deutlicher Hinweis auf die Versorgungskrise, der nächste sein absehbar, fürchtet Darmann. Über 60 erfahrene Landärzte, etwa ein Viertel der jetzt tätigen Allgemeinmediziner, gehe in nächster Zeit in Pension. Für viele werde man keine Nachfolger finden, womit zahlreiche Dörfer ihren Arzt verlieren. Kötschach-Mauthen, wo schon über ein Jahr eine Ordination unbesetzbar ist, sei ein erstes trauriges Beispiel.
Darmann fordert Gesundheitsreferenten Prettner abschließend auf, ein Konzept vorzulegen, wie diese drohende Versorgungskrise abgewendet werden kann.