Ärztemangel: Neuordnung des Bereitschaftsdienstes dringend notwendig!
FPÖ fordert faire und attraktive Entlohnung für Ärzte, die mehrere Sprengel betreuen – Kassenstellen schnellstmöglich nachbesetzen
Als „höchst prioritär“ bezeichnete der Kärntner FPÖ-Landesparteiobmann NAbg. Erwin Angerer heute in einer Pressekonferenz das Thema Ärztemangel und die Mängel in der ärztlichen Versorgung speziell an den Wochenenden. „Die Zustände momentan sind untragbar, wir befinden uns mitten am Beginn einer medizinischen Unterversorgung, wenn wir den Pflege- und Ärztenotstand nicht bald in den Griff bekommen“, so Angerer.
Gemeinsam mit NAbg. Christian Ragger sprach sich Angerer nicht nur für die Entwicklung eines „Kärntner Pflegemodells“ aus, sondern auch für eine Neuordnung des Bereitschaftsdienstes in Kärnten. „Wir brauchen einen Plan, um die Arbeitsbedingungen für Ärzte zu attraktiveren“, erklärte Angerer, der auf die aktuelle Sprengelregelung verwies: „In Kärnten gibt es rd. 40 Sprengel, einzelne davon werden von keinem Arzt am Wochenende versorgt. Das Problem ist, dass ein Arzt, der einen Sprengel betreut, lediglich für den ersten Sprengel voll entlohnt wird, für einen zweiten Sprengel erhält er nur noch 50 %, für einen etwaigen dritten Sprengel überhaupt nichts mehr. Das heißt, wir brauchen ein Sprengelmodell, das eine faire und attraktive Entlohnung für jene Ärzte vorsieht, die bereit sind, mehrere Sprengel zu übernehmen“, forderte der FPÖ-Obmann.
Laut Angerer würde sich die Situation zusätzlich dadurch verschärfen, dass viele Kassenstellen nach wie vor nicht nachbesetzt werden. „Ärztekammer und ÖGK sind gesetzlich verpflichtet, Kassenstellen zu besetzen. Nachdem viele Stellen noch immer frei sind, ist davon auszugehen, dass es die Verantwortlichen bewusst in Kauf nehmen, dass viele Gemeinden und Orte ärztlich unterversorgt sind. Das Ziel dahinter dürfte wohl sein, die Primärversorgungszentren zu stärken. Diese gibt es aber nur in größeren Regionen bzw. Städten, was sich für hunderttausende Menschen in ländlichen Regionen als großer Nachteil erweist. Wir haben daher gemeinsam mit FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak einen Antrag im Nationalrat eingebracht, um kassenärztliche Stellen in Österreich schnellstmöglich zu besetzen. Leider wurde dieser Antrag von den Regierungsparteien vertagt. Ich hoffe jedoch, dass wir – um eine kurzfristige Entspannung der Lage herbeizuführen – zumindest in Kärnten eine Anpassung bei der Sprengelentlohnung erreichen können.“