Ärztemangel massive Gefahr für Qualität im Gesundheitswesen!
Die gestrige „Streitkultur“ des ORF Kärnten zeigte eines: Der Mangel an Ärzten gefährdet die Qualität im Gesundheitswesen. „Es war frustrierend aus dem Mund der Sprecherin der Spitalsärzte Dr. Petra Preiss zu erfahren, dass die Landesspitäler wegen des Personalengpasses regelmäßig Betten sperren und Leistungen einschränken müssen. Patienten müssen länger warten, Eingriffe müssen verschoben werden“, erklärt FPÖ-Gesundheitssprecher LAbg. Harald Trettenbrein. Er weist darauf hin, dass es derzeit bei der KABEG 120 offene Stellen gebe, davon 27 Ärzte. Auf der Urologie am Klinikum Klagenfurt gebe es seit einem Jahr keinen Primar.
Es wäre höchst an der Zeit, dass die zuständige SPÖ-Gesundheitsreferentin Beate Prettner ihr Schönreden der Situation beendet. Sie sollte dem Appell von Dr. Preiss folgen: „Reden wir nicht an der Wahrheit vorbei!“
Das Schlimme aus der Sicht von Trettenbrein sei, dass sich die Lage eher verschlechtern als verbessern wird. „Ein im Vorjahr von SPÖ und ÖVP beschlossenes Besoldungssystem frustriert junge Fachärzte. Sie wandern ab, weil sie anderswo weit besser behandelt werden als in Kärnten. Prettner verteidigte aber diesen hausgemachten Stadtortnachteil Kärntens“, so der FPÖ-Gesundheitssprecher.
„Es brennt der Hut, wenn erfahrene Fachärzte vor der Arbeitsverdichtung im Krankenhaus flüchten und in die Praxis gehen“, warnt der Oberkärntner FPÖ-Landtagsabgeordnete Christoph Staudacher. Da sei es nur ein schwacher Trost, dass aufgrund dieser Absetzbewegung der Großteil der freiwerdenden Kassenstellen niedergelassener Mediziner besetzt werden könne.
Ein Lichtblick sind für Staudacher die Vorschläge des Präsidenten der Kärntner Ärztekammer Dr. Markus Opriessnig in Bezug auf den Bereitschaftsdienst. Er will mit neuen Sprengelgrenzen, zeitlich verkürzten Diensten und einem Backup-Visitenarzt, der von einem Fahrdienst unterstützt wird, die bisherigen Lücken schließen. „Es ist zu hoffen, dass die Landesregierung diese Vorschläge aufgreift und auch das Angebot von Opriessnig annimmt, über gewisse Reformen im Notarztwesen zu dessen nachhaltiger Absicherung zu sprechen“, betont Staudacher, der schon seit langem vor dem Ärztemangel insbesondere im Bezirk Spittal warnt.